Türkei: Jesuiten rufen zu Verständigung und Rechtsstaatlichkeit auf

Frankfurt/M. – Angesichts der innertürkischen Spannungen und der aufgehetzten Gewalt drücken drei Jesuitenpatres mit langjähriger christlich-islamischer Forschungs- und Gesprächserfahrung in einer heute veröffentlichten Stellungnahme ihre Besorgnis aus und rufen zu Rechtsstaatlichkeit auf. “Wo Mitglieder einzelner Gruppen – etwa Anhänger der Gülen-Bewegung, die sich seit langem um Dialog mit christlichen und jüdischen Gläubigen bemühen – gefährdet und pauschal stigmatisiert werden, sind in unseren Gesellschaften die Kirchen, andere zivilgesellschaftliche Verantwortungsträger und Privatpersonen aufgerufen, für eine rechtsstaatliche Behandlung einzutreten und Schutz zu bieten.”

Die Erklärung ist unterzeichnet von Christian Troll SJ, Honorarprofessor für Islam und christlich-muslimische Begegnung, Dr. Tobias Specker SJ, Juniorprofessur “Katholische Theologie im Angesicht des Islam”, beide an der an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, sowie von Prof. Dr. Dr. Felix Körner SJ, Professor für Dogmatik und Theologie der Religionen an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom.

Hass-Parolen, Sündenbock- und Verschwörungstheorien verhinderten eine sachliche Analyse und die gemeinsame Suche nach tragfähigen Lösungen, so die Verfasser. Rechtsstaatlichkeit erfordere auch, Versöhnungsprozesse mitzugestalten und jeder Verhetzung entgegenzutreten.

Die Erklärung finden Sie hier: “Frankfurter Stellungnahme”