Kirchenführer und Politiker entsetzt über brutale Geiselnahme

Rouen/Krakau (KNA) Französische Geistliche und Politiker zeigen sich entsetzt über die brutale Geiselnahme in einer Kirche im nordfranzösischen Saint-Etienne-du-Rouvray. Dabei hatten zwei Täter am Dienstagmorgen fünf Geiseln genommen und dem 84-jährigen Priester die Kehle durchgeschnitten. Frankreichs Präsident Francois Hollande sprach am Dienstag von Verbindungen der Täter zur Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS), ohne Details zu nennen. Bei einer Ansprache in Saint-Etiennedu-Rouvray am Mittag sicherte er allen Katholiken in Frankreich seine Rückendeckung zu. Zudem kündigte er an, am Mittwoch Vertreter aller Glaubensrichtungen treffen zu wollen. Das Attentat habe alle Franzosen getroffen. Mehr denn je müsse die Nation nun zusammenstehen, so Hollande. Frankreich stehe dem Terror des “Islamischen Staates” gegenüber, der dem Land den Krieg erklärt habe. “Wir müssen diesen Krieg führen”, so Hollande. Nicht nur die französische Nation sei vom Terrorismus getroffen, sondern auch Deutschland. Die Bedrohung sei und bleibe äußerst hoch. Ministerpräsident Manuel Valls verurteilte über den Kurznachrichtendienst Twitter den “barbarischen Angriff”. “Ganz Frankreich und alle Katholiken sind getroffen. Wir werden uns dagegen vereinen.” Der Erzbischof des zuständigen Bistums Rouen, Dominique Lebrun, sprach von einem weiteren Blutbad, das tief betroffen mache. “Ich weine zu Gott – mit allen Menschen guten Willens”, hieß es in einer am Dienstag in Krakau veröffentlichten Stellungnahme Lebruns. Er erinnerte zugleich daran, dass es für die katholische Kirche keine anderen Waffen als das Gebet und die Brüderlichkeit gebe. Der Bischof von Pontoise, Stanislas Lalanne, sagte France TV Info, die Kirche sei ein Ort des Friedens und der Brüderlichkeit. “Es ist nicht möglich, nicht akzeptabel im Namen Gottes zu töten”, so Lalanne.

(KNA – qkrmq-89-00068)