EU-Politikerin fordert Freilassung von Missionar im Sudan

Khartum (KNA) Die menschenrechtspolitische Sprecherin der Grünen im EU-Parlament, Barbara Lochbihler, fordert von der sudanesischen Regierung die Freilassung des tschechischen Missionars und Filmemachers Petr Jasek. Er und seine Mitstreiter hätten ihre Meinung stets friedlich geäußert, sagte Lochbihler (Mittwoch) im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Sie appellierte an die Verantwortlichen, das Recht auf Meinungs- und Religionsfreiheit zu achten. Nach Angaben der EU-Politikerin ist die Lage religiöser Minderheiten im Sudan kritisch; so komme es etwa weiterhin zur Zerstörung christlicher Kirchen. Jazek war Ende Januar wegen Spionage und staatsgefährdender Aktivitäten zu 24 Jahren Haft verurteilt worden. Das Außenministerium in Prag bezeichnete die Klage als haltlos. Der christliche Missionar war 2015 mit der Begründung verhaftet worden, er sei illegal in den Sudan eingereist und habe Militäreinrichtungen fotografiert. Bei seiner Festnahme am Flughafen in Khartum wurde den Angaben zufolge Videomaterial sichergestellt, das Jasek in den Nuba-Bergen produziert haben soll. Die Region in der Unruheprovinz Darfur ist überwiegend von Christen bewohnt. Aktivisten werfen der Regierung regelmäßig Kriegsverbrechen an der lokalen Bevölkerung vor. Gemeinsam mit Jasek wurden der Priester Hassan Abdel Rahim und der Aktivist Abdel-Moneim Abdel-Mawla zu je zwölf Jahren Haft verurteilt. Sie wurden beschuldigt, dem Tschechen bei seiner Recherche geholfen, Falschinformationen verbreitet und Hass gegen Religionsgruppen geschürt zu haben.

(KNA – rkmmm-89-00075)