Französischer Think Tank will jüdische und muslimische Feiertage

Paris (KNA) Der französische Think Tank Terra Nova fordert zusätzliche muslimische und jüdische Feiertage in Frankreich. Dafür will die linksorientierte Organisation den Ostermontag und Pfingsten aus dem Feiertagskalender streichen, wie die Zeitung “Figaro” (Donnerstag) berichtet. Den jüdischen Versöhnungstag Jom Kippur und das islamische Opferfest wolle sie zum französischen Feiertag machen. Das von der Stiftung vorgeschlagene Modell gleiche dem System im kanadischen Quebec, heißt es in dem Artikel. Dort verhandele jeder Arbeitnehmer individuell mit seinem Arbeitgeber seine Feiertage. Auf diese Weise solle Diskriminierungen am Arbeitsplatz vorgebeugt werden. Den Autoren des Vorschlags zufolge, Alain Christnacht und Marc-Olivier Padis, würde das System dem Islam, der zweitgrößten Religion in Frankreich, zu mehr Gewicht verhelfen. Es brauche eine Struktur der muslimischen Vertretung auf nationaler Ebene, um den Dialog zwischen Staat und Islam zu fördern. Die Idee ist nicht neu. Zuletzt wurde sie von der grünen Europaabgeordneten Eva Joly 2012 vorgebracht. Die Französische Bischofskonferenz lehnt den Vorschlag jedoch ab. Jom Kippur ist der jüdische Versöhnungstag. Er folgt zehn Bußtagen, die vom Neujahrsfest “Rosch Haschanah” eingeleitet werden. Jom Kippur findet nach dem Gregorianischen Kalender im September oder Oktober statt. Das islamische Opferfest ist Höhepunkt und Abschluss der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka. Es ist das wichtigste Fest des Islam.

(KNA – rkmmn-89-00033)