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Interview: Islamwissenschaftler und Theologe über interreligiöse Kompetenz

15. Mai 2020
Christen, Interreligiöser Dialog, Islam, Judentum, Trier
CM_KATHOLISCH_057-2

Trier (KNA) Die Theologische Fakultät Trier hat zum Sommersemester einen neuen Lehrstuhl für Abrahamitische Religionen mit Schwerpunkt Islam und interreligiöser Dialog eingerichtet. Dort lehrt der Islamwissenschaftler, katholische Theologe und Dominikaner Dennis Halft. Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sprach Halft am Donnerstag darüber, was den Lehrstuhl in Deutschland besonders macht und warum religiöse Kompetenzen in der heutigen Gesellschaft unverzichtbar sind.

KNA: Herr Halft, warum ist der Lehrstuhl einzigartig im deutschsprachigen Raum?

Halft: Der Lehrstuhl will Juden, Christen und Muslime miteinander ins Gespräch bringen. Ähnliches gibt es bisher nur an den Universitäten Oxford und Cambridge, dort liegt der Fokus aber auf Judentum und Christentum, weniger auf dem Islam. Hier in Trier sollen tatsächlich alle drei abrahamitischen Religionen vergleichend berücksichtigt werden: Was haben sie gemeinsam, worin unterscheiden sie sich, wie sieht ihr Gottesbegriff aus? Studierende sollen die historisch wichtigen Sprachen sowie Geschichte, kulturelle Ausprägungen und die verschiedenen Denkweisen von Angehörigen aller drei Religionen kennen und verstehen lernen.

KNA: Sie richten gemeinsam mit der Universität auch einen neuen Masterstudiengang zu interreligiösen Studien ein. Was ist die Zielsetzung?

Halft: Wir wollen Studierende mit interreligiöser Kompetenz ausbilden. Das ist nicht nur in kirchlichen Berufen wichtig, sondern überall, wo Menschen zusammenkommen, beispielsweise in der Schule, im Kindergarten oder in sozialen Einrichtungen. Ziel ist, die Unterschiede zwischen den verschiedenen Religionen wahrzunehmen und wertzuschätzen.

KNA: Warum sind religiöse Kompetenzen heute wichtig?

Halft: Wir leben in Deutschland in einer multireligiösen und zugleich säkularen Gesellschaft. Da ist es sehr wichtig, dass die Religionen untereinander kommunikationsfähig sind, aber auch das Gespräch mit nichtreligiösen Menschen führen. In Deutschland haben in den vergangenen Jahren antisemitische, islamfeindliche und rassistische Einstellungen zugenommen. Als Gesellschaft müssen wir lernen, mit Differenzen konstruktiv umzugehen und zugleich religiösem Extremismus und anderen Formen von Diskriminierung oder Religionsfeindlichkeit vorbeugen. Gerade als Theologische Fakultät haben wir den Auftrag, zu einem friedlichen Zusammenleben beizutragen.

KNA: Haben Sie ein Beispiel?

Halft: Schauen wir in ein Krankenhaus oder in die Schule: Der Klassenraum bildet quasi einen Querschnitt der Gesellschaft ab. Da sitzen Muslime und Christen, vielleicht Juden, daneben Jugendliche ohne religiösen Hintergrund oder welche aus humanistischen oder ganz anderen Haushalten. Da kommen Fragen auf: Welche Traditionen bestimmen den Alltag eines muslimischen Jugendlichen – etwa im Ramadan? Fastet er oder nicht, warum fastet er, warum vielleicht nicht, was bedeutet der Fastenmonat für ihn und seine Familie? Hier zeigt sich Religion im Alltag.

KNA: Was kann Theologie da sinnvoll beitragen – mehr als etwa Soziologie oder Kulturwissenschaften?

Halft: Theologie vermittelt nicht nur eine breite Allgemeinbildung, sondern die Kompetenz, zu kommunizieren und zu reflektieren. Aktuell zeigt sich, dass diese Fähigkeiten wieder stärker gefragt sind. Nehmen wir die Corona-Krise, da geht es auch um ethische Fragen: Auf welcher Grundlage wer- den Entscheidungen getroffen? Welche Kriterien bestimmen, wer ein Beatmungsgerät bekommt und wer nicht? Das sind Fragen, die die Theologie bewegen. Die Theologie ist dabei nicht in sich geschlossen, sondern steht in Bezug zu Anderen. Gerade im Bereich der Ethik oder der interreligiösen Studien bietet sich ein Austausch an.

KNA: Sie haben in unterschiedlich religiös geprägten Gesellschaften gelebt, Damaskus, Teheran, Kairo und zuletzt in Jerusalem. Was nehmen Sie daraus mit?

Halft: In Jerusalem sind alle drei abrahamitischen Religionen sehr präsent. Da leben Menschen unterschiedlichen Glaubens zusammen. Wichtig ist, offen für Andere und die Andersartigkeit des Anderen zu sein. Man kann gemeinsam in einer Gesellschaft leben, in der jeder seiner Religion und Überzeugung folgt. In Jerusalem funktioniert das trotz aller Schwierigkeiten und Diskriminierungen auf einer menschlichen Ebene überraschend gut.

Von Anna Fries (KNA)

Foto: dominikaner-werden.de/kontakt/

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