Trump startet mit interreligiösem Gebet ins Präsidentenamt

Washington (KNA) Für den Amtsantritt des künftigen US-Präsidenten Donald Trump ist ein interreligiöses Gebet mit Vertretern der großen Religionen geplant. Das Vorbereitungskomitee teilte laut Bericht der Zeitung “Washington Post” (Donnerstag) den 21. Januar als Termin für die Feier in der National Cathedral von Washington mit. Ein derartiges Gebet ist Brauch bei der Amtseinführung des USPräsidenten; es fand auch 2013 zum Start der zweiten Amtszeit von Barack Obama statt. Angesichts von Trumps bisherigen Drohkulissen gegen Muslime, Migranten und andere Gruppen steht die Veranstaltung unter besonderen Vorzeichen. Der designierte Präsident hatte in seinem Wahlkampf unter anderem ein Einreiseverbot für Muslime in die USA angekündigt. Die Veranstalter machten noch keine Angaben zu den Teilnehmern oder zu anderen Einzelheiten. Der katholische Erzbischof von Washington, Kardinal Donald Wuerl, bestätigte laut “Washington Post” als einer der Koordinatoren seine Teilnahme. Bei den Vorbereitungen sei man derzeit noch “in einer sehr frühen Phase”, teilte seine Pressesprecherin Chieko Noguchi mit. Trump-Berater Johnnie Moore kündigte laut dem Bericht an, das Gebet zur Amtseinführung solle “versöhnenden” Charakter haben und deutlich machen, dass Trump ein “Präsident aller Amerikaner” sein wolle. Die National Cathedral wird von der weitenteils liberalen anglikanischen US-Episkopalkirche geführt und oft auch als das “Nationale Haus des Gebets” der USA bezeichnet. Staatsbegräbnisse und Gedenkgottesdienste für US-Präsidenten, nationale Trauerfeiern und interreligiöse Veranstaltungen wie etwa vor zwei Jahren erstmals ein muslimisches Freitagsgebet fanden hier statt. Der zuständige anglikanische Bischof Mariann Budde kündigte in einem TV-Interview an, alle Glaubensgemeinschaften seien am 21. Januar vertreten, um für das Wohl des Landes zu beten. Trumps Amtszeit beginnt am Freitag vor dem interreligiösen Gebet. Für die Gestaltung der AmtseidZeremonie am 20. Januar hat laut US-Medienberichten “Kiss”-Frontman Gene Simmons eine Einladung ausgeschlagen. Trump habe seinerseits dem Sänger Andrea Bocelli abgesagt. Wie am Donnerstag bekanntwurde, sollen nun ein Mormonen-Chor sowie eine Talentshow-Siegerin die musikalische Untermalung übernehmen.

(KNA – qlmmn-89-00050)