Ex-Außenministerin Albright nennt Einreiseverbot unamerikanisch

Berlin (KNA) Die frühere US-amerikanische Außenministerin Madeleine Albright hat das umstrittene Einreiseverbot für Menschen aus bestimmten muslimischen Ländern als “unamerikanisch” bezeichnet. Sie habe in ihrem Leben zwei Mal fliehen müssen und jedes Mal viel Empathie erfahren, sagte Albright dem Berliner “Tagesspiegel” (Sonntag). Die 79-Jährige betonte, sie sei ein privilegierter Flüchtling gewesen. Ihre Familie habe vor den Nazis nach England fliehen können, weil ihr Vater tschechoslowakischer Diplomat gewesen sei. Nach dem Krieg seien sie in die USA ausgewandert und dort ebenfalls gut aufgenommen worden. Albright war von 1997 bis 2001 Außenministerin der USA. Unmittelbar nach seinem Amtsantritt im Januar hatte US-Präsident Donald Trump unter Verweis auf Terrorgefahr einen umstrittenen 90-tägigen Einreisestopp für Menschen aus sieben muslimisch geprägten Ländern erlassen – unter anderem mit der Begründung, dass Reisepässe von Bürgern aus Syrien, Iran, Irak, Sudan, Somalia, Libyen und Jemen nicht über biometrische Daten verfügten. Die Aufnahme von Flüchtlingen aus aller Welt wurde für 120 Tage ausgesetzt. Mehrere Gerichte in den USA haben die Entscheidung zunächst gekippt.

(KNA – rkmmq-89-00020)