Zeitung: Verfahren gegen 20 mutmaßliche türkische Spione

Berlin (KNA) In Deutschland laufen einem Zeitungsbericht zufolge Ermittlungsverfahren gegen 20 mutmaßliche türkische Spione.

Die “Welt” (Donnerstag) bezieht sich auf Angaben der Bundesregierung. “Derzeit wird gegen insgesamt 20 Beschuldigte sowie gegen unbekannt wegen des Verdachts der geheimdienstlichen Agententätigkeit im Auftrag der türkischen Regierung ermittelt, soweit es um die Ausspähung von Anhängern der Gülen-Bewegung geht”, heißt es in einer der Zeitung vorliegenden Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linke-Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen. “Das rechtsstaatlich völlig inakzeptabel laxe Vorgehen gegen Ditib wegen Spionage hat dazu geführt, dass sich Erdogans Spitzel-Imame in die Türkei absetzen und sich der Strafverfolgung entziehen konnten”, sagte Dagdelen der “Welt”.

Der Antwort der Bundesregierung zufolge wurden 2016 für Prediger der Ditib 345 Visa ausgestellt. 2015 seien es 240 Visa, im Jahr davor 200 gewesen. Im Vergleich zum Jahr 2011 mit 160 Visa habe sich die Zahl mehr als verdoppelt. Die türkische Religionsbehörde Diyanet soll in Deutschland auch Imame der Türkisch-Islamischen Union (Ditib) damit beauftragt haben, in den von ihr betriebenen Moscheen mutmaßliche GülenAnhänger auszuspähen. Die Ditib unterliegt der Kontrolle durch die Diyanet-Behörde in der Türkei. Der Ditib gehören in Deutschland nach eigener Angabe 930 islamische Gemeinden und Vereine an.

(KNA – rkokp-89-00253)