Papst: Für Christen wie Muslime in Konfliktgebieten beten

Vatikanstadt (KNA) Papst Franziskus hat zum Gebet um ein Ende der Konflikte im Nahen Osten aufgerufen.

Bei seinem Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz beklagte er das Leid zahlloser Unschuldiger, “seien es Christen, seien es Muslime oder Angehörige von Minderheiten”, so der Papst. Namentlich die Jesiden, eine von Islamisten im Irak verfolgte Religionsgemeinschaft, erlitten “tragische Gewalttaten und Diskriminierungen”. Durch Dialog, Freundschaft und Versöhnung gelte es, “eine Zukunft des Respekts, der Sicherheit und des Friedens” aufzubauen.

Mit Blick auf seinen Besuch im portugiesischen Fatima am Wochenende sagte der Papst, auch gegenwärtig seien Gebet und Buße nötig, um die “Gnade der Bekehrung” und ein Ende der “absurden Konflikte” zu erflehen, die “das Antlitz der Erde entstellen”. Am Samstag hatte Franziskus zum 100. Jahrestag der ersten Marienerscheinung in Fatima die Seherkinder Francisco (1908-1919) und Jacinta Marto (1910-1920) heiliggesprochen. Erstmals nahm die katholische Kirche Kinder in das Verzeichnis der Heiligen auf, die nicht aufgrund eines Martyriums, sondern wegen ihres vorbildlichen Lebenswandels verehrt werden. Franziskus nannte die beiden Kinder sowie die dritte Seherin, Lucia dos Santos (1907-2005), “glaubwürdige Zeugen der Erscheinungen” und “Modelle des christlichen Lebens”.

Ihre Heiligkeit sei “keine Konsequenz der Erscheinungen, sondern der Treue und des Eifers, mit dem sie auf das Privileg antworteten, die Jungfrau Maria sehen zu dürfen”. So hätten die Kinder Gebete, Buße und Opfer für ein Ende des Weltkriegs und für bedürftige Seelen dargebracht. Die Heiligsprechung von Francisco und Jacinta solle der ganzen Kirche ein “Beispiel der Treue zu Christus und des evangelischen Zeugnisses” vor Augen stellen, sagte der Papst. Auch wolle er damit die Kirche zur “Sorge für die Kinder” ermahnen.

(KNA – rkplo-89-00032)