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Mira Sievers ist islamische Theologin mit Transidentität

08. Juni 2022
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„Ein Gefühl von zuhause sein.“

Die Frau macht von sich reden: Mit 28 Jahren wurde die ehemalige Katholikin Mira Sievers Juniorprofessorin für Islamische Theologie an der Berliner Humboldt-Universität – nicht die einzige Besonderheit auf ihrem Lebensweg.

Von Nina Schmedding (KNA)

Berlin (KNA) Auf ihrem Schreibtisch liegt, sorgfältig gefaltet, neben dem Koran ein buntes Tuch. „Das trage ich nur beim Gebet“, sagt Mira Sievers und blickt freundlich durch ihr rotes Brillengestell. Fragen danach ist die islamische Theologin gewöhnt.

Die 30-Jährige ist Juniorprofessorin für islamische Glaubensgrundlagen, Philosophie und Ethik an der Berliner Humboldt-Universität (HU) – eine der sechs Professorinnen und Professoren des Islam-Instituts, das an diesem Mittwochabend pandemiebedingt mit fast dreijähriger Verspätung seine Eröffnung feiert.

Abseits vom HU-Hauptgebäude Unter den Linden ist das Islam-Institut zusammen mit dem zeitgleich eröffneten Institut für Katholische Theologie in einem Hochschulbau in der Hannoverschen Straße 6 untergebracht. Alles wirkt noch neu und unbenutzt, denn Präsenzveranstaltungen finden hier erst seit diesem Sommersemester statt.

Das Institut, an dem man das noch junge, bekenntnisorientierte Fach studieren kann, will für Innovation und neue Wege stehen. Auch Sievers, die im vergangenen November mit dem Nachwuchspreis des Berliner Wissenschaftspreises ausgezeichnet wurde, hat ihrem Leben schon mehrfach eine neue Richtung gegeben – ganz bewusst.

Mit 15 Jahren konvertierte sie vom Katholizismus zum Islam. „Aus Begeisterung“, wie Sievers betont, „nicht aus Frustration“. Das persönliche Gottesbild des Islam habe sie angezogen. „Mich hat die Unmittelbarkeit angesprochen – und eine gewisse Einfachheit.“ Im Christentum müsse man dagegen „relativ viel intellektuelle Energie aufwenden, damit aus drei eins wird“, so Sievers mit Blick auf die christliche Vorstellung von der Dreifaltigkeit Gottes aus Vater, Sohn und Heiligem Geist.

Vor allem die Muslime selbst hätten sie fasziniert, erzählt die junge Frau. „Es sind warme Menschen. Der Islam ist einfach eine sehr schöne Religion. Für mich hat es auf allen Ebenen gepasst. Es ist ein Gefühl von zuhause sein.“ Vielleicht auch deshalb, weil sie durch die Konversion nicht so viel verloren habe. „Viele christliche Figuren gibt es auch im Islam“, so Sievers. „Jesus natürlich – er ist auch im Islam ein besonderer Mensch.“ Bereits als Jugendliche fing sie an, sich sehr intensiv mit dem Islam auseinanderzusetzen. Sie lernte Arabisch, später betrieb sie dann in Frankfurt am Main Islamische Studien.

Anders als im Katholizismus existiere im Islam keine lehramtliche Autorität in Glaubensfragen, so Sievers. „Den einen Islam“, sagt sie nachdrücklich, „den gibt es so nicht“. Es komme immer sehr „auf den Kontext an, in dem man sich bewegt“. Für eine muslimische Berlinerin etwa bedeute ihre Religion etwas anderes als für eine junge Frau, die in Afghanistan mit dem politischen Islam konfrontiert werde. „Das heißt, dass es in Sachen Auslegung eine sehr große Bandbreite gibt“, erklärt Sievers. „Die Verantwortung dafür, welcher Interpretation man folgt, trägt letztlich jeder Gläubige selbst – Frauen wie Männer.“ Dennoch haben Frauen in manchen muslimischen Ländern wie Saudi-Arabien weniger Rechte, einfach, weil sie Frauen sind.

Wie passt das zu dieser selbstbewussten Haltung? „Die Unterdrückung der Frau – ja, solche Interpretationen des Koran gibt es, aber das ist ein Verständnis, das ich ablehne – so wie es auch von der Mehrheit der Musliminnen und Muslime abgelehnt wird“, sagt Sievers. Patriarchalische gesellschaftliche Strukturen würden – zu Unrecht – auf diese Weise mit dem Islam legitimiert. Es gebe im Islam sogar eine wesenhafte „Gleichheit von Männern und Frauen in der Schöpfungsgeschichte. Wenn Sie so wollen: Es gibt keine Rippe im Koran“, erklärt die Wissenschaftlerin in Anspielung auf die biblische Schöpfungsgeschichte, nach der Gott Eva aus einer Rippe Adams formte.

Dies ist für Sievers auch wichtig mit Blick darauf, dass sie sich bereits im Kindesalter als Mädchen fühlte und seither auch in diesem Geschlecht zuhause ist. „In der islamischen Tradition gibt es einen Umgang mit der Kategorie Geschlecht, der über die bloße Betonung der Zweigeschlechtlichkeit hinausgeht“, erklärt sie. „Auch im Hinblick auf Intergeschlechtlichkeit: Das heißt, man wusste, es gibt Personen, die gehören weder der einen noch der anderen Kategorie an.“ Und die Gelehrten hätten dies auch so kommuniziert, dass „das reale Tatsachen sind, mit denen man umgehen muss“.

Diskriminiert worden sei sie in ihrem beruflichen Umfeld bislang noch nie, weder von Studierenden noch von Kolleginnen oder Kollegen. „Ich bin eine Frau. So, sagt Sievers, die zu einem grünen Kleid schwarze Lackschuhe trägt. Die langen dunklen Haare hat sie zum Zopf zusammengebunden. „Ich habe das Glück, dass ich auch so wahrgenommen werde.“

© KNA

Beitragsbild: Philipp Plum / HU Berlin

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