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Sri Lanka: Die Lage nach den Anschlägen

14. Mai 2019

Colombo (KNA) Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen haben am Sonntag zum ersten Mal seit den Terroranschlägen in Sri Lanka wieder Gottesdienste in den Kirchen in Colombo, Negombo und Batticaloa stattgefunden. Die Gottesdienstbesucher mussten sich vor Betreten der Kirchen Leibesvisitationen unterziehen, wie das britische Nachrichtenportal “The Guardian” berichtete. Das Mitbringen von Taschen war verboten, schwerbewaffnete Soldaten überwachten die Umgebung der Kirchen.

Am Ostersonntag hatten islamistische Terroristen bei Selbstmordanschlägen auf die katholischen Kirchen St. Anthony in Colombo, St. Sebastian in Negombo, die evangelikale Zion Kirche in  Batticaloa sowie drei Luxushotels in Colombo mehr als 250 Menschen ermordet. Die Kirchen in diesen Städten waren seitdem aus Sicherheitsgründen geschlossen. Die Terrororganisation “Islamischer Staat” (IS) hatte sich zu den Anschlägen bekannt, die von Mitgliedern der islamistischen Organisation National Thowheeth Jama’ath (NTJ) aus Sri Lanka verübt wurden.

Friedensnobelpreis für Kardinal Ranjith?

Medienberichten zufolge wollen die Regierungsparteien und die Opposition im Parlament den Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith, für den Friedensnobelpreis vorschlagen. Der Kardinal habe diesen Preis für seine Bemühungen verdient, sich nach den Terroranschlägen durch Worte und Taten für den Frieden eingesetzt und damit eine “Katastrophe” verhindert zu haben. Seit den Terroranschlägen war es im multireligiösen Sri Lanka nur zu kleineren interreligiösen Spannungen und Gewaltaktionen gekommen. Laut der Volkszählung von 2012 sind 70 Prozent der 22 Millionen Einwohner Sri Lankas Buddhisten, 12,6 Prozent Hindus, 9,7 Prozent Muslime und 7,6 Prozent Christen. 83 Prozent der Christen gehören der katholischen Kirche an.

Soziale Medien gesperrt

Nach Angriffen auf Moscheen und muslimische Geschäfte hat die Regierung von Sri Lanka erneut Soziale Medien wie WhatsApp und Facebook blockiert. Trotz einer Ausgangssperre seien am frühen Montagmorgen sechs Moscheen im Distrikt Kurunegala geplündert worden, berichteten örtliche Medien. Demnach sieht die Polizei in den Attacken eine Folge von Hetze im Internet.

Am Ostersonntag hatten islamistische Terroristen bei Selbstmordanschlägen auf die katholischen Kirchen St. Anthony in Colombo, St. Sebastian in Negombo, die evangelikale Zion Kirche in  Batticaloa sowie drei Luxushotels in Colombo mehr als 250 Menschen ermordet. Die Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) reklamierte die Anschläge für sich, die von Mitgliedern der islamistischen Organisation National Thowheeth Jama’ath (NTJ) aus Sri Lanka verübt wurden. Bereits nach den Attentaten hatte die Regierung von Sri Lanka Soziale Medien blockiert.

Unterdessen forderte Kardinal Malcolm Ranjith, Erzbischof von Colombo, Medienberichten zufolge den Rücktritt der Politiker, die eine Mitverantwortung für die Anschläge tragen. Die Sicherheitsorgane von Sri Lanka waren bereits Wochen vor den Anschlägen vom indischen Geheimdienst vor einer akuten Terrorgefahr mit Kirchen als Zielen gewarnt worden. Die Informationen wurden aber laut Medienberichten nicht an die zuständigen Minister und den Staatspräsidenten weitergegeben.

(KNA - tkplm-89-00039 / KNA - tkpln-89-00109)
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