Dhaka (KNA) Bangladesch distanziert sich von dem Plan zur Umsiedlung der muslimischen Rohingya-Flüchtlinge auf eine abgelegene und flutgefährdete Insel im Golf von Bengalen. Außenminister Abul Kalam Abdul Momen habe alternative Nutzungspläne für die Insel Bhasan Char vorgestellt, berichtet das myanmarische Nachrichtenportal Mizzima am Montag. Bürger von Bangladesch, die durch Umweltprobleme oder aus anderen Gründen obdachlos geworden sind, könnten auf Bhasan Char umgesiedelt werden, zitierte Mizzima den Außenminister.
Die Regierung von Bangladesch wollte 100.000 Rohingya aus den Flüchtlingslagern in der Provinz Cox’s Bazar auf das kaum bewohnbare Bhasan Char umsiedeln. Menschenrechtsgruppen und die Vereinten Nationen hatten in der Vergangenheit entsprechende Pläne kritisiert.
Bhasan Char entstand erst 1999 durch den Schlick des in den Golf von Bengalen mündenden Flusses Megnha. Die Insel gilt daher als instabil sowie wegen ihrer Lage als anfällig für Verwüstungen durch Wirbelstürme. Die 60 Kilometer vom Festland entfernte, 40 Quadratkilometer große Insel wird zudem regelmäßig während des jährlichen Monsuns zwischen Juni und September überflutet.
Die Rohingya stammen aus dem benachbarten Myanmar. Die dortige Armee hatte im Oktober 2016 mit einer Offensive gegen die Angehörigen der Minderheit begonnen, die im August 2017 in der gewaltsamen Vertreibung von mehr als 700.000 Rohingya in das mehrheitlich islamische Bangladesch gipfelte.
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