Bonn (KNA) Am 24. April (Freitag) beginnt der islamische Fastenmonat Ramadan. Für Muslime ist das Fasten, das jeweils im neunten Monat des islamischen Mondjahres stattfindet, eine der fünf Säulen ihrer Religion neben dem Pilgern nach Mekka, den täglichen Gebetszeiten, dem Glaubensbekenntnis zu Allah als einzigem Gott und dem Almosengeben. Auf das Ende des Ramadan folgt das dreitägige Fest des Fastenbrechens, arabisch ’Id al Fitr.
Das Fasten soll verdeutlichen, dass die Hingabe an Gott einen höheren Wert hat als die menschlichen Bedürfnisse. Der Ramadan ist auch der Monat der Nächstenliebe und der guten Taten. Der Anfang des Fastenmonats hängt vom Zeitpunkt des Erscheinens der Neumondsichel ab. Die großen islamischen Verbände in Deutschland haben sich auf einen gemeinsamen Zeitrahmen verständigt.
Der Ramadan erinnert nach islamischer Tradition an die Offenbarung des Koran durch den Erzengel Gabriel an den Propheten Mohammed. Daran wird in der sogenannten Nacht der Bestimmung meist am 27. Tag des Fastenmonats gedacht.
Zwischen dem Beginn der Morgendämmerung und dem Sonnenuntergang ist Muslimen während des Fastenmonats das Essen, Trinken, Rauchen und der Geschlechtsverkehr untersagt. Mit dem Iftar, dem gemeinsamen Abendessen, wird das Fasten täglich beendet. Auf eine bescheidene rituelle Mahlzeit, beginnend mit einer Dattel, folgen vielfach opulente Festessen bis in die Nacht im Kreise der Großfamilie, mit Freunden und Nachbarn. In den Städten der islamischen Welt herrscht dann reges Leben auf den Straßen, und im Fernsehen laufen spezielle Unterhaltungsprogramme.
Häufig treffen sich die Gläubigen an den Abenden auch zum gemeinsamen Gebet oder rezitieren zu Hause Suren des Koran. Ausgeschlossen von der Fastenpflicht sind nur Reisende, Schwangere, stillende Mütter, Kinder, Kranke und Alte.
Um den genauen Beginn des Ramadan gibt es seit Jahrzehnten Kontroversen. Sie ergeben sich aus der Differenz zwischen astronomischer Berechnung und der Sichtbarkeit der neuen Mondsichel mit bloßem Auge. So beginnt der Ramadan in diesem Jahr in manchen Ländern bereits am Donnerstag. In Deutschland haben sich die Islamverbände auf den Freitag geeinigt.
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