Frankfurt (KNA) Moscheen sind laut “Frankfurter Allgemeine Woche” (Freitag) für die Anwerbung in der radikalislamistischen Szene weiterhin wichtige Anlaufstellen. So war fast die Hälfte der Salafisten, die bis Juni 2016 nach Syrien oder Irak ausreisten, zuvor in Moscheen aktiv, wie das Magazin unter Berufung auf eine bisher noch unveröffentlichte Untersuchung des Verfassungsschutzes berichtet. Danach waren von 624 Salafisten, die nach Syrien und in den Irak reisten, 268 vor ihrer Ausreise in einer Moscheegemeinde, einem Moscheeverband oder einem Moscheeverein aktiv. Das entspricht 43 Prozent. “Die Moscheen spielen für die Radikalisierung von Islamisten in Deutschland weiterhin eine zentrale Rolle”, so eine Sprecherin des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Die Untersuchung analysiert dem Bericht zufolge fortlaufend Hintergründe und Verlauf der Radikalisierung von Personen, die mit islamistischer Motivation nach Syrien oder Irak ausreisten. Grundlage seien Daten von insgesamt 784 Personen, die ausreisten oder eine solche Ausreise aktiv versuchten. Die Gesamtzahl der Salafisten wird vom Verfassungsschutz bundesweit mit 9.200 Personen angegeben.
(KNA – qlkkq-89-00073)