Spekulation über Papstreise nach Kairo im Mai Rom/Vatikanstadt (KNA) Papst Franziskus soll laut einer Medienspekulation am 20. und 21. Mai nach Ägypten reisen und in Kairo mit dem Großscheich der islamischen Hochschule Al-Azhar, Ahmed Mohammed al-Tayyeb, zusammentreffen. Dies berichtete die italienische Internetseite “Faro di Roma” (Samstag). Woher diese Information stammt, gab die Seite nicht an. Vatikansprecher Greg Burke präzisierte daraufhin, eine Ägyptenreise des Papstes sei augenblicklich in Planung, allerdings stünden weder ein Datum noch das Programm fest. Franziskus selbst hatte in einem Interview mit der Zeitung “Die Zeit” von einer für dieses Jahr geplanten “Studienreise nach Ägypten” gesprochen. Ein Kairo-Besuch eines römischen Papstes wäre eine Premiere. Im Jahr 2000 reiste Johannes Paul II. (1978-2005) nach Ägypten, betrat aber lediglich die Sinai-Halbinsel. Die Al-Azhar-Universität gilt als Autorität für den sunnitischen Islam, dem die Mehrheit der Muslime weltweit angehört. Am 22. und 23. Februar hatte eine hochrangige Delegation des Vatikan mit Al-Azhar-Vertretern über Strategien gegen religiösen Extremismus beraten und damit den vor sechs Jahren unterbrochenen Dialog offiziell wiederaufgenommen. Der Leiter des päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog, Kardinal Louis Tauran, sprach dabei von einer “neuen Phase” des Kontakts. Für einen ersten Durchbruch hatte Mai vergangenen Jahres ein Besuch al-Tayyebs bei Papst Franziskus gesorgt. Nach diesem vom Vatikan als historisch bezeichneten Treffen war eine Wiederaufnahme des Dialogs vereinbart worden. Dazu gab es mehrere Vorbereitungstreffen auf Arbeitsebene. Im Juli sprachen Vertreter des päpstlichen Dialograts und der Al-Azhar-Universität auch von der Möglichkeit einer gemeinsamen Friedenskonferenz. Ein 1998 begonnener theologischer Austausch zwischen der Al-Azhar-Universität in Kairo und dem Vatikan wurde 2011 von ägyptischer Seite abgebrochen. Grund war die Forderung von Benedikt XVI. (2005-2013) nach einem besseren Schutz für koptische Christen vor Terror und Gewalt.
(KNA – rknll-89-00040)