Bamberg/Abuja (KNA) Der katholische Weltkirche-Bischof Ludwig Schick hat sich erfreut darüber gezeigt, dass 82 entführte Mädchen von der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram freigelassen worden sind.
“Eltern und Familien, von denen ich während meines Besuchs vor 14 Tagen in Nigeria einige kennenlernen konnte, werden überglücklich sein”, sagte der Bamberger Erzbischof am Sonntag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Gleichzeitig bedauerte es Schick, dass die Freilassung nur im Austausch mit verdächtigen Boko Haram-Anhängern möglich gewesen sei. Außerdem erinnerte er daran, dass immer noch Kinder in der Gewalt der Terrorgruppe seien.
Der Erzbischof forderte, alle entführten Mädchen und Jungen freizulassen. In der Nacht zum Sonntag hatte das Büro von Nigerias Präsident Muhammadu Buhari die Freilassung der zu den sogenannten Chibok-Mädchen gehörenden Gruppe bestätigt. Diese waren vor drei Jahren entführt worden. Immer noch dürften sich rund 100 Geiseln in der Gewalt von Boko Haram befinden. Die 2002 gegründete islamistische Terrorgruppe ist vor allem im Nordosten Nigerias aktiv.
Kämpfe und Anschläge forderten bislang schätzungsweise rund 30.000 Todesopfer; Tausende wurden verschleppt, viele Bewohner flohen inzwischen auch in die Nachbarstaaten Nigerias. “Menschenraub ist ein schlimmes Verbrechen, wenn es sich um Kinder und Jugendliche handelt umso abscheulicher”, erklärte Schick. Die nun freigelassenen Mädchen seien wahrscheinlich durch das Erlebte und Erlittene ihr Leben lang traumatisiert.
Dies könne “man sich gar nicht krass genug ausmalen”. Menschenraub müsse international noch mehr geächtet und die Täter hart bestraft werden, forderte der katholische Erzbischof, der Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist. Er war in der Osterwoche zu einem Solidaritätsbesuch in Nigeria.
(KNA – rkpkr-89-00036)