Berlin/Köln (KNA) Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel wird mit dem Ehrenpreis des Zentralrats der Jesiden in Deutschland ausgezeichnet.
Das teilte die SPD in Berlin mit. Schäfer-Gümbel habe sich mehrfach für die Rechte der Jesiden eingesetzt und unter anderem 2016 den Nordirak besucht, wo die IS-Terrormiliz brutal die religiöse kurdische Minderheit der Jesiden aus dem Sindschar-Gebirge vertrieben hatte. Die Auszeichnung werde Schäfer-Gümbel, der Landesvorsitzender der hessischen SPD ist, an diesem Sonntagnachmittag (14.00 Uhr) in Köln verliehen.
Der Glaube der Jesiden vereint islamische, christliche und altiranische Elemente und gehört seit 1.000 Jahren zum religiösen Mosaik des Nahen Ostens. Weltweit hat die Religionsgemeinschaft mehrere Hunderttausend Mitglieder. Auch in Westeuropa gibt es jesidische Gemeinden, in Deutschland leben derzeit bis zu 80.000 von ihnen. Vor einer Woche hatte die irakische Jesidin und UN-Sonderbotschafterin gegen Menschenhandel, Nadia Murad, davor gewarnt, die IS-Terrormilizen zu unterschätzen.
Diese verfügten immer noch über moderne Waffen und Autos und hielten mehr als 3.000 Frauen als Sklavinnen gefangen, sagte die 24-Jährige “Spiegel online”. Anfang Mai hatte Murad Papst Franziskus im Vatikan besucht und ihm von ihrer Arbeit berichtet. Murad war selbst monatelang Gefangene des IS. Ihre Mutter, sechs ihrer Geschwister und zahlreiche weitere Verwandte wurden von den Terrormilizen ermordet. “Diese Leute vom IS wollen uns Jesiden auslöschen, weil wir ihrer Meinung nach ungläubige sind”, sagte Murad.
(KNA – rkqkn-89-00047)