Bischöfe in Pakistan: Gegen “blasphemisches” Bild einschreiten

Islamabad (KNA) Bischöfe in Pakistan fordern juristische Schritte gegen den Urheber eines nach ihrer Ansicht blasphemischen Bildes. Das in Sozialen Medien kursierende Bild zeigt eine veränderte Version von Leonardo da Vincis “Abendmahl”. Die Gesichter von Jesus und seinen Jüngern wurden dabei durch Pakistans Premierminister und dessen Kabinett ersetzt, wie der asiatische Pressedienst Ucanews (Donnerstag) berichtet. “Kein Gläubiger einer Religion sollte beleidigt werden. Die Behörden sollten sich der Sache annehmen”, forderte Bischof Joseph Arshad von Faisalabad. Der protestantische Bischof Jimmy Mathew verlangte “die Daten desjenigen, der das Bild hochgeladen hat”, damit ein Verfahren eingeleitet werden könne. “Das Blasphemiegesetz ist nicht nur für eine Gruppe da”, so der Bischof. Im mehrheitlich islamischen Pakistan ist Gotteslästerung eine schwere Straftat. Das 1980 erlassene Blasphemiegesetz sieht dafür die Todesstrafe vor. Das Gesetz wird in Pakistan jedoch als Schutzbestimmung für den Islam verstanden. Bei fast allen bisherigen Blasphemie-Anklagen kamen Angehörige von Minderheitsreligionen wegen des Vorwurfs der Verunglimpfung des Islam vor Gericht. Erst im September wurde ein 16 Jahre alter Christ angeklagt. Er hatte auf Facebook ein Foto “geliked” und geteilt, das angeblich die Kaaba in Mekka, das Gebäude im Innenhof der Heiligen Moschee, in “respektloser” Weise zeigte. Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch sitzen derzeit 17 wegen Blasphemie verurteilte Menschen in Todeszellen. Bislang wurde in Pakistan noch niemand nach einem Blasphemie-Urteil hingerichtet. Mehrere Verurteilte kam jedoch in Haft unter ungeklärten Umständen ums Leben. (KNA – qlmlp-89-00043)