Ditib: Vertreiben nicht den Kinder-Comic über Märtyrertod

Köln (KNA) Der deutsch-türkische Moschee-Dachverband Ditib weist die Darstellung zurück, einen Kinder-Comic mit der Verherrlichung des Märtyrertodes vertrieben zu haben. Dieser Comic werde von der türkischen Religionsbehörde Diyanet herausgegeben und nicht von dem Dachverband verteilt, sagte Ditib-Generalsekretär Bekir Alboga am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Köln.  Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte die Kooperation mit der Ditib bei einem Präventionsprojekt gegen Salafismus wegen des Comics aufgekündigt. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) warf dem Verband vor, keine “notwendige klare Neutralität beziehungsweise ausreichende Distanz” zu der Publikation erkennen zu lassen. Zugleich hatte NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) wegen des Vorgangs den Ditib-Imamen in der Gefängnisseelsorge seinen Vertrauensvorschuss entzogen. Jetzt sollen sie vor ihrem Einsatz systematisch vom Verfassungsschutz überprüft werden. Am Mittwoch kommen Repräsentanten des Ditib-Landesverbandes in NRW zu einem Gespräch in das Landesintegrationsministerium. Auch waren Vorwürfe laut geworden, Ditib-Imame würden in deutschen Moscheen von dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan gezielt als Spitzel gegen Regimekritiker eingesetzt. Der Verband ist nach Einschätzung von Experten strukturell, ideologisch und finanziell abhängig von der türkischen Religionsbehörde Diyanet und dieser auch amtlich unterstellt. Die in deutschen Moscheen des Dachverbandes tätigen Imame erhalten laut Alboga aber ihre Predigttexte für das Freitagsgebet nicht von der Diyanet-Behörde aus der Türkei. Diese Praxis gebe es seit zehn Jahren nicht mehr.

(KNA – rkllk-89-00141)