Papst, Bischöfe und Islamvertreter trauern um Terroropfer

London/Berlin (KNA) Auch bei Vertretern der verschiedenen Religionen in aller Welt hat das Selbstmordattentat im nordenglischen Manchester Trauer und Empörung hervorgerufen.

Papst Franziskus sprach am Dienstag von einem “barbarischen Angriff” und bekundete Solidarität mit allen, die von diesem “sinnlosen Akt der Gewalt” betroffen seien. Besonders erinnerte Franziskus an die Kinder und jungen Menschen, die ihr Leben verloren.

Für die ganze Nation erbat er von Gott “Frieden, Heilung und Stärke”. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz und die EU-Bischofskommission COMECE zeigten sich bestürzt. “Dass bei einem Pop-Konzert mit Absicht so viele junge Menschen getötet und verletzt werden, macht uns fassungslos”, heißt es in einer Kondolenzbotschaft von Kardinal Reinhard Marx, dem Vorsitzenden beider Versammlungen.

Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales, Kardinal Vincent Gerhard Nichols, erklärte: “Möge Gott die Herzen aller, die Böses tun, wenden und ihnen erlauben, seinen wahren Willen für die Menschheit zu verstehen”. Der Primas der anglikanischen Kirche von England, Justin Welby, rief zum Gebet für die Opfer und Hinterbliebenen auf. Manchester werde sich durch das “teuflische Böse” nicht bezwingen lassen. Der britische Islamrat als größter Dachverband der Muslime in Großbritannien sprach von einer entsetzlichen Tat. “Möge die Täter die volle Härte des Gesetzes sowohl in diesem wie auch im jenseitigen Leben treffen”, so Generalsekretär Harun Khan.

In Berlin haben hochrangige Religionsvertreter gemeinsam der Terroropfer von Manchester gedacht. Terrorismus sei ein Verbrechen, und Kirchenglocken und muslimischer Gebetsruf müssten gemeinsam ein Nein zur Gewalt verkünden, betonten der Großimam der Al-Azhar Moschee in Kairo, Ahmad Al-Tayyeb, der katholische Erzbischof Heiner Koch und der evangelische Bischof Markus Dröge. Den Attentätern sei der Begriff des Friedens verloren gegangen und ihnen fehle ein religiöses Verständnis, erklärte der Großimam.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm richtete den Blick auf den evangelischen Kirchentag, der am Mittwoch startet: “Von Berlin und Wittenberg aus werden wir in den kommenden Tagen in unseren Gedanken und Gebeten mit den Menschen in Manchester verbunden sein.” Beim Eröffnungsgottesdienst am Mittwochabend in Berlin soll auch der Opfer von Manchester gedacht werden. Außerdem wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Zu dem fünftägigen Glaubenstreffen werden insgesamt rund 200.000 Besucher erwartet. Bei dem Selbstmordanschlag am späten Montagabend am Rande eines Konzerts der US-Sängerin Ariana Grande kamen 22 Menschen ums Leben, darunter mehrere Kinder und Jugendliche. 59 wurden verletzt. Der “Islamische Staat” (IS) erklärte, einer seiner Anhänger habe das Attentat verübt.

(KNA – rkpmn-89-00197)