Chefdiplomat des Papstes mahnt Kroaten zu interreligiösem Dialog

Rom (KNA) Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat die Einwohner von Kroatien zu interreligiöser Offenheit und Zusammenarbeit aufgefordert.

Bei einer Begegnung mit religiösen Führern des Landes in Zagreb sagte der Chefdiplomat des Papstes laut einem Bericht der Vatikanzeitung “Osservatore Romano” (Mittwoch): “Man kann heute nicht religiös sein, ohne interreligiös zu sein.” Angesichts der Bedrohungen für den Frieden vielerorts erweise sich eine positive Beziehung zwischen den Religionen als “absolut notwendig”, so Parolin, der Kroatien von Sonntag bis Dienstag besuchte.

Bei seiner Ansprache in der Vatikanbotschaft in Zagreb warnte der Kardinalstaatssekretär: “Wenn unter den Gläubigen Vorurteile, Unverständnis anderer Religion sowie Unkenntnis der eigenen vorherrschen”, stärke das diejenigen, die Religion instrumentalisierten. Zu oft sei Ignoranz das Motiv für Intoleranz, Streit und Spaltung gewesen. Gleichzeitig lobte Parolin die lange Koexistenz lateinischer, byzantinischer und islamischer Kultur im Südosten Europas. Das dürfe man nicht vergessen. Die entsprechenden Erfahrungen könnten auch dem Westen als “Modell für einen Pluralismus dienen, in dem das Bewusstsein der eigenen geistigen Wurzeln nicht abhanden gerät”.

(KNA – rlknl-89-00073)