Genf (KNA) Neun von zehn Syrern, die nach Europa einreisen, geben die Flucht vor Konflikt und Gewalt als Motiv an. Das ergab eine stichprobenhafte Befragung unter Neuankömmlingen in Griechenland, die das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag in Genf veröffentlichte. Die Organisation hatte im Januar nach eigenen Angaben 222 syrische Migranten interviewt; diese Basis genüge nicht für allgemeine Aussagen, betonte das UNHCR.
Ein Drittel der Befragten hielt sich vor der Ankunft in Europa wenigstens sechs Monate in einem anderen Land außerhalb Syriens auf, hauptsächlich in der Türkei. Vier von zehn gaben Probleme bei der Jobsuche oder dem Erwerb eines Lebensunterhalts als Motiv für die Weiterreise an. Acht von zehn lebten nach dem Verlassen Syriens in einer Mietunterkunft.
Zwei Drittel erklärten laut UNHCR, sie hätten keinerlei Probleme mit der Informationsbeschaffung für ihre Reise gehabt. 60 Prozent holten Auskünfte bei Mitreisenden, 28 Prozent telefonierten mit Migranten an vorausliegenden Stationen, 23 Prozent stützten sich auf Soziale Medien und 20 Prozent auf Angehörige im Zielland. 77 Prozent erhielten nach eigenem Bekunden grundlegende Hilfe wie Unterkunft, Essen und Schlafsäcke oder Bettzeug.
(KNA – qkmmn-89-00076)