Köln (KNA) Angesichts islamistischer Terrorakte während des Ramadan erwartet der Hamburger katholische Weihbischof Hans-Jochen Jaschke öffentliche Proteste der muslimischen Autoritäten. Es sei erschreckend, wenn die Terrorgruppe IS den muslimischen Fastenmonat für Attentate ausnutze, sagte der Vorsitzende der Unterkommission für den interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag dem Kölner domradio zum Ramadanende. Jaschke kritisierte auch, dass die Berliner Moschee der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) Bundestagspräsident Norbert Lammert von einem Fastenbrechen auslud, nachdem der Bundestag die Massaker des Osmanischen Reiches an den Armeniern 1915/16 als Völkermord eingestuft hatte. “Das ist unmöglich”, sagte Jaschke. Er wehre sich dagegen, dass die Politik Einfluss auf die türkischen Moscheegemeinden nehme, sagte der Weihbischof. “Das geht nicht.” Dies sei eines der Grundübel jeder Religion. “Gerade beim Islam erleben wir das aber in den letzten Jahren besonders.” Jaschke rief dazu auf, gerade in der Bundesrepublik für Normalität und ein gutes Miteinander mit den Muslimen zu kämpfen. “Die Mehrzahl der Muslime bei uns in Deutschland sind liebe, friedfertige und anständige Leute”, betonte der Geistliche. Es sei zu begrüßen, wenn christliche Gemeinden an Fastenbrechen teilnähmen. Christen sollten sich umgekehrt auch überlegen, wie sie Muslime zu Gemeindefesten einladen können. Überlegt worden sei auch, dass die Bischofskonferenz einmal im Jahr muslimische Vertreter einlade. “Solche Akte brauchen wir”, sagte Jaschke.
(KNA – qkrkp-89-00072)