Berlin (KNA) Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) hat mit Erschütterung auf die beiden Bluttaten in Ansbach und Reutlingen reagiert. “Jeder dieser Fälle ist einer zu viel”, sagte de Maiziere am Montag in Berlin. Zugleich mahnte er zur Besonnenheit. “Wir sollten unser Verhalten nicht grundsätzlich ändern”, so de Maiziere weiter. Wichtig sei es jedoch, achtsam zu sein. “Absolute Sicherheit gibt es nicht, wie wir alle wissen.” Nach dem Axt-Angriff in einem Würzburger Regionalzug und dem Amoklauf in München war es am Sonntag zu zwei weiteren Bluttaten in Süddeutschland gekommen. Im baden-württembergischen Reutlingen tötete ein 21-Jähriger eine Frau mit einer Machete und verletzte fünf weitere Menschen. Im bayerischen Ansbach sprengte sich ein 27-jähriger Syrer am Rande eines Open-Air-Festivals in die Luft und starb. Zwölf Menschen wurden bei der Bombenexplosion teils schwer verletzt. Bei beiden Tätern habe es sich um Asylbewerber gehandelt, sagte de Maiziere. Der 21-Jährige sei im Oktober 2015 als Flüchtling anerkannt worden. Der 27-jährige war den Angaben nach vor zwei Jahren nach Deutschland gekommen. Da er bereits zuvor in Bulgarien registriert und ihm dort subsidiärer Schutz zugesprochen worden war, sei sein deutscher Asylantrag 2014 abgelehnt worden. Eine Abschiebung sei jedoch aus medizinischen Gründen zunächst nicht in die Tat umgesetzt worden. Der junge Mann habe bereits zwei Suizidversuche hinter sich gehabt. In diesem Jahr wurde das Ausweisungsverfahren wieder aufgenommen. Bei beiden Tätern seien alle sicherheitsrelevanten Datenbanken überprüft worden, erklärte de Maiziere. Das Problem bleibe jedoch ein Abgleich der Daten, da viele Schutzsuchenden keine Dokumente mit sich führten. “Natürlich würde ich mir wünschen, dass mehr Flüchtlinge nicht nur ihr Handy, sondern auch ihre Ausweispapiere dabei haben”, so de Maiziere. (KNA – qkrmp-89-00114)