Berlin (KNA) Die Frauenrechtsorganisation Terre des femmes hat sich erneut für ein generelles Burkaverbot ausgesprochen.“Es ist an der Zeit, dass alle Parteien in Deutschland begreifen, dass es hier sowohl um die Verteidigung der Frauenrechte als auch unseres Grundgesetzes geht”, erklärte Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle am Mittwoch in Berlin. Mimik und Gestik seien sichtbarer Ausdruck der Identität eines Menschen. Diese Sichtbarkeit der Person sei eine der Voraussetzungen für einen persönlichen Dialog und trage zur Vertrauensbildung bei. Auch ein Teilverbot, für das sich die Unions-Innenminister ausgesprochen haben, lehnt die Organisation ab. Auch Integration sei nur durch soziale Interaktion möglich, so Stolle weiter. Eine Vollverschleierung schaffe eine Barriere zwischen Trägerin und Umwelt. “Wir fordern ein Verbot der Ganzkörperverschleierung, damit alle Menschen die durch unsere Verfassung garantierten Grund- und Freiheitsrechte wahrnehmen können”, erklärt Stolle. Dazu gehöre die im Grundgesetz verbriefte Gleichberechtigung von Mann und Frau. Die Unions-Innenminister hatten sich in der vergangenen Woche für ein teilweises Verbot der Vollverschleierung in Deutschland ausgesprochen. Demnach soll die Vollverschleierung für den öffentlichen Dienst, Kitas, Schulen und Universitäten, Melde- und Standesämter sowie bei Pass- und Verkehrskontrollen, bei Gericht sowie Demonstrationen untersagt sein. Ein Verstoß soll als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.
(KNA – qksmo-89-00073)