München (KNA) Imame, die in Deutschland predigen, sollen künftig im Inland und nicht mehr im Ausland ausgebildet werden. Das hat der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Martin Neumeyer (CSU), am Freitag in München gefordert. Parallel dazu müssten die Moscheen ihre Finanzierungsgrundlagen und etwaige Unterstützungen aus dem Ausland offenlegen. Dies sei für die Integration der Muslime unabdingbar. Für die Umsetzung müssten der Staat und anerkannte muslimische Verbände gemeinsam mehr Verantwortung übernehmen. Es könne nicht angehen, dass sich Imame oder Moschee-Gemeinden einer ausländischen Regierung oder womöglich sogar islamistischen Bewegungen mehr verbunden fühlten als dem deutschen Staat, so Neumeyer weiter. Imame sollten sich als Prediger in der deutschen Gesellschaft und für die Muslime in Deutschland begreifen. Das setze aber Unabhängigkeit voraus. “Ein Islam, der zu Deutschland gehören soll, darf nicht in Ankara, Riad, von Gülen oder den Salafisten formuliert werden”, so der Integrationsbeauftragte. Weiter plädierte Neumeyer dafür, dass in deutschen Moscheen zweisprachig, also auch in deutscher Sprache gepredigt werden sollte. Die “zweisprachige Transparenz” würde zudem mögliche Vorurteile und Ressentiments in der Bevölkerung abbauen sowie Begegnung und Dialog fördern. So könnten die Muslime ihren Glauben leben und ihre sprachliche und kulturelle Identität bewahren und sich auf der Grundlage eines gemeinsamen Wertefundaments als gut integrierte Mitbürger auf Augenhöhe empfinden, erklärte der CSU-Politiker.
(KNA – qktkt-89-00070)