Berlin (KNA) Zehn Jahre nach Gründung der Deutschen Islamkonferenz (DIK) hält Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) die Einrichtung besonders in diesen Tagen für sehr wichtig. “Gerade jetzt ist es entscheidend, dieses Format zu nutzen, aber auch weiterzuentwickeln”, sagte de Maiziere am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Es sei immer besser miteinander als übereinander zu sprechen. Die erste Sitzung der Islamkonferenz war am 27. September 2006 zusammengetroffen. Die vor zehn Jahren vom damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) initiierte Islamkonferenz dient als zentrale Dialogplattform zwischen Staat und Islam in Deutschland. Sie soll die religions- und gesellschaftspolitische Integration der rund vier Millionen Muslime voranbringen. Ein zentrales Ergebnis der ersten Phase bis 2009 war die Einigung auf einen Wertekonsens als Bekenntnis zur deutschen Rechtsordnung und zu den Werten des Grundgesetzes. Derzeit debattiert die Konferenz etwa über die Gründung einer islamischen Wohlfahrtspflege. De Maiziere erklärte weiter, es “war gut und richtig”, dass der Staat die DIK vor zehn Jahren eingerichtet habe. Damals habe es kaum einen Dialog mit Muslimen gegeben. “Der Staat ist hier in die Bresche gesprungen”, so de Maiziere. “Wir haben viel erreicht.” Die deutsche Islamkonferenz “war und ist Impulsgeber für zentrale Themen und Garant für greifbare Ergebnisse”. Dazu zählten vor allem die Einführung von islamischem Religionsunterricht und die Schaffung der Lehrstühle für islamische Theologie. Die Zeiten hätten sich inzwischen geändert. “Die enormen Flüchtlingszahlen, darunter viele Muslime, und auch die stärkere Präsenz des islamistischen Terrorismus haben einen starken Einfluss auf die Wahrnehmung des Islam, auch in Deutschland”, so der Minister.
(KNA – qktmm-89-00120)