Bonn (KNA) Der bundesweite Tag der offenen Moschee hat im 20. Jahr seines Bestehens nach Veranstalterangaben zahlreiche Menschen in muslimische Gebetshäuser gezogen. Rund 1.000 Moscheen hätten sich an der Aktion am Montag beteiligt, sagte Zekeriya Altug von der Veranstalterseite Dienstag, 4. Oktober 2016 Seite 12 auf Anfrage. Der Tag sei friedlich verlaufen, in Leipzig habe er allerdings von Pöbeleien gehört, so Altug. Etwa 100.000 Bürger kommen am Tag der offenen Moschee nach Angaben der Veranstalter alljährlich in islamische Gebetshäuser. Ihre Gemeinden bieten oft auch ein Rahmenprogramm und Führungen an. Geöffnet hatte etwa auch die Zentralmoschee der TürkischIslamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) in Köln. “Die Nachbarschaft hat den Tag gut angenommen”, sagte Referent Rafet Öztürk. So hätten mehrere Führungen gleichzeitig stattgefunden. Auch seien theologische Fragen etwa zum Thema Beten diskutiert worden. Öztürk sprach von etwa 3.000 Besuchern. Den Angaben zufolge wird der Tag der offenen Moschee seit 1997 am 3. Oktober veranstaltet, dem Tag der Deutschen Einheit. Die teilnehmenden Islamverbände haben bewusst den Tag der deutschen Einheit gewählt, um zu signalisieren: Der Islam ist ein Teil Deutschlands. Seit 2007 wird er vom Koordinationsrat der Muslime (KRM) verantwortet und jährlich unter ein anderes Motto gestellt. In diesem Jahr: “Hidschra – Migration als Herausforderung und Chance”. Rund 120 repräsentative Bauten mit Kuppel und Minarett gibt es derzeit in Deutschland. Sie bieten zum Teil einer vierstelligen Zahl von Gläubigen Platz. Weitere sollen folgen. Daneben gibt es etwa 2.000 “Hinterhofmoscheen”. Mit dem Tag der offenen Moschee sollen auch Vorurteile und Missverständnisse überwunden werden. Der neue KRM-Sprecher Erol Pürlü wies auf das Engagement von Moscheen bei der Flüchtlingshilfe hin. “Muslime und ihre Moscheegemeinden waren besonders von dem Flüchtlingsstrom betroffen. Sie sahen sich von heute auf morgen vor einer großen Herausforderung und Verantwortung, auf die sie nicht eingestellt waren.” Tausende Flüchtlinge hätten sich hilfesuchend an die Moscheen gewandt. “Sie fanden dort nicht nur Hilfe, sondern Freundschaft und ein Stück neue Heimat”, so Pürlü. Seither engagierten sich bundesweit sehr viele Moscheegemeinden und suchten “nach Möglichkeiten, um den Bedürfnissen von Flüchtlingen gerecht zu werden”. (KNA – qlkkn-89-00073)