Nürnberg (KNA) Der ägyptisch-deutsche Publizist Hamed Abdel-Samad kritisiert die europäischen
Muslime. Sie “gönnen sich den Luxus, nur noch den Islam zu verteidigen und keine kritische Debatte
zuzulassen”, sagte er den “Nürnberger Nachrichten” (Freitag). Viele junge Menschen in arabischen
Staaten würden dagegen erkennen, “dass der Islam auch teilweise mitverantwortlich ist für die Misere
in den Ländern”.
Zugleich rief der Islam-Kritiker zu einer differenzierten Debatte auf. “Es gibt den Islam, es gibt die
Muslime, und es gibt den IS. Alle drei haben etwas miteinander zu tun, aber sie sind nicht
gleichzusetzen.”
Der Islam habe eine spirituelle und soziale Seite, die “sehr angenehm”, aber auch eine politisch-
juristische Seite, “die extrem gefährlich” sei. Wenn diese Themen nicht in der Mitte der Gesellschaft
diskutiert würden, “dann darf man sich nicht wundern, dass sich die Auseinandersetzung nach
rechts verlagert”.
(KNA – qllkn-89-00196)