Die beiden größten muslimischen Organisationen Indonesiens haben ihre Mitglieder aufgerufen, nicht an einer für kommende Woche geplanten Demonstration gegen den christlichen Gouverneur von Jakarta teilzunehmen. Gouverneur Ahok Basuki Tjahaja Purnama war in dieser Wochen wegen Beleidigung des Koran angeklagt worden. Es gebe derzeit keinen Grund für weitere Demonstrationen, zitierten indonesische Medien am Freitag aus einer Erklärung der Organisation Muhammadiyah. Die größte muslimische Organisation Nahdlatul Ulama (NU) und Muhammadiyah haben zusammen mehr als 60 Millionen Mitglieder.
Dem christlichen und chinesisch stämmigen Gouverneur wird vorgeworfen, während einer Diskussionsveranstaltung den Koran beleidigt zu haben. Er galt bislang als der aussichtsreichster Kandidat für die Gouverneurswahl im Februar 2017. Das Gerichtsverfahren könnte seine Kandidatur gefährden.
Der Blasphemievorwurf war Anfang November Anlass für eine Massendemonstration von 150.000 Muslimen in Jakarta gegen Basuki. Zu der Kundgebung, bei der es zu gewaltsamen Ausschreitungen kam, hatten die militante Islamische Verteidigungsfront (FPI) und der Terrororganisation „Islamischer Staat“ nahestehende Gruppierungen aufgerufen.
(kap 18.11.2016 pr)