(KNA) Kurienkardinal Kurt Koch in „Rheinischer Post“: „Als merkwürdig empfinde ich es, dass sich vor allem Parteien auf dem linken Spektrum für den Islam einsetzen, obwohl viele Überzeugungen im Islam nicht ihren parteipolitischen Leitlinien entsprechen.“ Dies sagte Kurienkardinal Kurt Koch im Interview mit der „Rheinischen Post“. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass „in Europa nicht die Stärke des Islams, sondern die Schwäche des Christentums das eigentliche Problem“ sei, „die Stimme des Christentums“ sei „besonders in Europa schwach“. Doch Christen müssten „unseren Glauben bezeugen und gerade auch im Dialog mit anderen Religionen Farbe bekennen, was der Inhalt unseres christlichen Glaubens ist“. Weiterhin gebe es aber „auch in Europa lebendiges Christentum“.
Der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen bezeichnete es als „erstaunlich“, wie wenig über die Bedeutung des Christentums in der europäischen Geschichte und „seine Auswirkung bis heute bekannt“ sei. Auch sei es „alarmierend“, „wie viele christliche Werte heute, vor allem was das menschliche Leben betrifft, einer Erosion ausgesetzt sind“. Die aktuelle Europakrise lasse sich aber nur durch die Wiederentdeckung der christlichen Wurzeln überwinden, denn „Europa ist nicht nur eine ökonomische, sondern zuerst eine geistig-kulturelle Größe“.
Das Grundanliegen Luthers, die damalige Kirche „wieder zum Kern des Evangeliums zurückzuführen“, würdige er positiv, erläuterte Koch weiter. Luther wollte keine Kirchenspaltung und keine neue Kirchengründung, sondern eine Erneuerung der Kirche. Allerdings ist daraus anderes entstanden, „als das, was er gewollt hat“, dies hänge „auch mit den politischen Verwicklungen zusammen, in die sein Reformanliegen geraten ist“.
Das Grundanliegen Luthers, die damalige Kirche „wieder zum Kern des Evangeliums zurückzuführen“, würdige er positiv, erläuterte Koch weiter. Luther wollte keine Kirchenspaltung und keine neue Kirchengründung, sondern eine Erneuerung der Kirche. Allerdings ist daraus anderes entstanden, „als das, was er gewollt hat“, dies hänge „auch mit den politischen Verwicklungen zusammen, in die sein Reformanliegen geraten ist“.
Die Kirche muss heutzutage, so erläuterte Koch, nicht zeitgemäß, sondern „vor allem ursprungsgemäß sein“.