Berlin (KNA) Zunehmend mehr Afghanen geben einem Zeitungsbericht zufolge bei Asylgesprächen an, in ihrem Heimatland für die Taliban gekämpft zu haben. So wollen sie offenbar eine drohende Abschiebung verhindern, wie die “Welt” (Online-Ausgabe Freitag) unter Berufung auf deutsche Sicherheitskreise berichtet. Demnach kam es in den vergangenen Wochen mehrfach zu solchen Bekenntnissen, auch in Gesprächen mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). “Der Sachverhalt ist dem Bundesinnenministerium bekannt”, sagte eine Ministeriumssprecherin der “Welt”. Es gehe dabei um “Behauptungen” von Asylsuchenden, sie selbst oder Familienmitglieder hätten in Afghanistan die Taliban unterstützt oder seien zur Zusammenarbeit mit Islamisten gezwungen worden. Das Bundeskriminalamt und weitere Sicherheitsbehörden gingen den Hinweisen nach. “Diese Behauptungen können zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens des Generalbundesanwalts wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland führen”, erklärte die Ministeriumssprecherin. Die Bundesanwaltschaft beauftrage dann die zuständigen Polizeidienststellen der betroffenen Bundesländer mit den Ermittlungen. Ein Verfahren wegen Terrorverdachts führe zu einem Abschiebestopp von ausreisepflichtigen Flüchtlingen. Die Bundesanwaltschaft ließ dem Bericht zufolge seit Oktober bislang drei Männer festnehmen, bei denen es sich um ehemalige Taliban-Kämpfer handeln soll. (KNA – qlmlq-89-00037)