Göttingen (KNA) Einen stärkeren Einsatz für verfolgte Christen weltweit fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) zum Weihnachtsfest. Sie erinnerte am Freitag in Göttingen vor allem an die pakistanische Katholikin Asia Bibi, die wegen der Anschuldigung der Gotteslästerung ihr siebtes Weihnachten in der Todeszelle im Gefängnis verbringe. “Ihr Leiden steht stellvertretend für Hunderte unschuldige Opfer falscher Blasphemie-Vorwürfe in Pakistan, Indonesien und Ägypten”, erklärte GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. “Wenn es keine Gerechtigkeit für Asia Bibi gibt, wird die religiöse Intoleranz in Pakistan siegen und die christliche Minderheit das Land verlassen, um im Ausland Schutz zu suchen.” “Asia Bibis Verfahren wirft ein schlechtes Licht auf die Unabhängigkeit und Rechtsstaatlichkeit von Pakistans Justiz”, erklärte Delius. “Für die vom Tode bedrohte Christin bedeutet dies eine Zitterpartie um ihr Leben, denn islamistische Extremisten bedrohen gezielt Richter und Justiz, um den überfälligen Freispruch der Angeklagten zu verhindern.” Bibi war wegen Blasphemie angezeigt und im November 2010 zum Tod verurteilt worden. Im Oktober 2014 bestätigte ein Berufungsgericht das Urteil; im Juli 2015 setzte der Oberste Gerichtshof die Todesstrafe aus und machte damit den Weg frei für die erneute Anhörung. Die Berufungsverhandlung am 13. Oktober 2016 wurde dann aber verschoben.
(KNA – qlmmn-89-00040)