Berlin (KNA) Mit Blick auf die Rolle des Islam in Deutschland fordert Publizistin Kristin Helberg ein Ende von Scheindebatten. Dazu gehört für sie auch die Diskussion über Burkas, wie die Autorin im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch in Berlin sagte. “Das Verfassungsgericht legt unsere Gesetze religions-positiv aus.” Wenn die katholische Kirche Krankenhäuser, Kitas und Schulen betreibe, müsse man das der Verfassung folgend auch Muslimen zugestehen. “Wir brauchen einen ‘deutschen Islam”, so Helberg. “Also einen Islam, der in der Schule in einem Bekenntnisunterricht vermittelt wird. Moschee-Vereine sollten besser einbezogen werden in die Seelsorge, in Pflege und Jugendarbeit.” Sie halte es für wichtig, “dass wir die hier lebenden Muslime nicht in eine innere Migration treiben, so dass sie sich zurückziehen.” Sie seien zum Beispiel nötig, um die Integration der neu in Deutschland angekommenen Flüchtlinge voranzubringen. Helberg wandte sich gegen eine oberflächliche Kritik am Koran. “Wenn wir den Koran neben unser Grundgesetz legen, dann ist das eine Methode, bei der jede historische Schrift nur verlieren kann. Legen Sie das Alte oder Neue Testament oder die Texte Martin Luthers, Immanuel Kants neben unser Grundgesetz. Da ist vieles nicht mit unserer heutigen Vorstellung von Gleichberechtigung zu vereinbaren.”
(KNA – qlmmr-89-00050)