Vatikanstadt (KNA) Der Jesuit Paolo Bizzeti hat nach dem Attentat in Istanbul deutliches Handeln der Staatengemeinschaft gegen Terrorismus gefordert. Es gelte, Waffenhandel zu unterbinden und endlich gegen den sogenannten “Islamischen Staat” vorzugehen, sagte Bizzeti am Montag Radio Vatikan. Der Italiener ist als Apostolischer Administrator für die Katholiken der gesamten Osttürkei zuständig. Es brauche starke Zusammenarbeit im Nahen Osten, um dem Terrorismus den Boden zu entziehen. Der IS wurde laut Bizzeti unterschätzt. “Womöglich hat man zu lange gewartet, als es bereits sämtliche Anzeichen dieser völlig sinnlosen und unmenschlichen Grausamkeiten gab.” Der IS hatte sich am Montag zu dem Terroranschlag auf den Istanbuler Nachtclub “Reina” in der Silvesternacht bekannt. In der im Internet verbreiteten Erklärung rechtfertigt er sein brutales Vorgehen ausdrücklich als eine Aktion gegen Christen. Dazu sagte Bizzeti, den Preis für die Attentate zahlten auch viele Muslime. Terroristische Angriffe träfen alle. “So werden auch gewisse Barrieren überwunden, da alle gleichermaßen getroffen sind.” Bei dem Angriff auf die Silvesterfeier in einem der größten Nachtclubs von Istanbul waren mindestens 39 Menschen getötet worden. Etwa 70 Verletzte wurden laut türkischen Medienberichten in Krankenhäuser gebracht. Zwei Todesopfer des Anschlags kamen aus Deutschland, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin sagte. Nach dem oder den Angreifern wird gefahndet. (KNA – rklkm-89-00130)