Khartum (KNA) Die Regierung des Sudan plant offenbar wegen eines Landstreits, 25 christliche Kirchen abzureißen. Die Gotteshäuser seien nach Regierungsangaben auf Land errichtet, das für Wohnzwecke vorgesehen sei, berichtet der sudanesische Sender “Radio Tamazuj”. Kirchenvertreter wie der evangelikale Pfarrer Yahya Abdurrahman sehen einen Trend bestätigt, wonach die Behörden im Land das Christentum zunehmend unterdrückten. “Sie behaupten stets, wir drängen in Wohngebiete ein – doch dahinter steckt ein Plan”, so der Geistliche. Er sieht eine “offenkundige” Missachtung religiöser Rechte. 2014 hatte die Regierung von Staatspräsident Omar al-Baschir den Bau neuer Kirchen untersagt. “Die Unterdrückung von Christen im Sudan ist nicht neu. Seit der Unabhängigkeit 1956 von Großbritannien verfolgt die Regierung eine Islamisierung der sudanesischen Gesellschaft”, sagte Daniel Adwok, Weihbischof in Khartum, zuletzt der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) im Interview. Dieses Streben habe sich seit der Unabhängigkeit des Südsudan 2011 verstärkt.
(KNA – rkmkm-89-00060)