Berlin (KNA) Die muslimischen Rohingya in Myanmar leben nach den Worten der Bundesregierung in “prekärer humanitärer Lage”. Die Ursachen dafür liegen in der Ablehnung durch die buddhistische Mehrheitsbevölkerung, der Staatenlosigkeit der Rohingya und einer insgesamt schwierigen sozioökonomischen Lage, wie es in einer am Freitag veröffentlichten Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion heißt. Angehörige dieser Volksgruppe hätten kaum oder wenig Zugang zu Bildung und Gesundheit, 140.000 Binnenflüchtlinge lebten in Lagern. Militär- und Polizeipräsenz habe nach Ausschreitungen wegen Hetze radikaler buddhistischer Mönche im Jahr 2012 die Situation zwar stabilisiert. Die Regierung habe aber noch immer nicht einen Entwicklungsplan vorgelegt, der die Klärung der Staatsangehörigkeit vorsehe und für bessere Bewegungsfreiheit sorgen solle. Die muslimischen Rohingya sind im mehrheitlich buddhistischen Myanmar seit Jahrzehnten Opfer extremer Unterdrückung und Diskriminierung. Die Situation hat sich in den vergangenen Monaten durch eine Offensive der Armee Myanmars gegen die Rohingya im Norden des Teilstaates Rakhine weiter verschärft. Mehr als 60.000 Rohingya sind bereits vor der Gewalt ins benachbarte Bangladesch geflohen. Die Vereinten Nationen und internationale Menschenrechtsorganisationen werfen den Verantwortlichen Völkermord vor. (KNA – rkmkn-89-00086)