Vatikanstadt (KNA) In den durch Regierungstruppen zurückeroberten Ostteil von Mossul sind die ersten christlichen Familien zurückgekehrt. Es handele sich um Armenier, die trotz anhaltender Unsicherheit wieder ihre früheren Häuser in der zweitgrößten irakischen Stadt bezogen hätten, meldete Radio Vatikan am Dienstag unter Berufung auf örtliche Quellen. In den vergangenen Tagen hatte es in dem zuvor von der Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) gehaltenen Viertel mehrere Sprengstoffattentate gegeben, die mindestens neun zivile Opfer forderten. Nach der Eroberung Mossuls durch die Dschihadisten am 9. Juni 2014 hatten alle Christen die Stadt verlassen. Viele ihrer Häuser seien sofort enteignet worden. Die Flüchtlinge hätten sich zunächst in die Ninive-Ebene oder nach Kirkuk begeben. Später seien sie nach Erbil und in die umliegenden Orte des irakischen Kurdengebietes weitergezogen, so Radio Vatikan. Die letzten zehn Christen, die Ende 2014 bei Razzien in der Ninive-Ebene von IS-Kämpfern entdeckt und nach Mossul verschleppt worden waren, seien am 7. Januar 2015 aus der Stadt vertrieben worden. Nach mehreren Tagen und Nächten im Niemandsland zwischen den vom “Islamischen Staat” und von kurdischen Peschmerga gehaltenen Dörfern seien sie schließlich in Kirkuk aufgenommen worden.
(KNA – rkmlo-89-00043)