Berlin (KNA) Kritik an den islamischen Moscheeverbänden in Deutschland hat Grünen-Spitzenkandidat Cem Özdemir geäußert. Die Funktionäre des deutsch-türkischen Moscheeverbands Ditib beispielsweise seien Beamte des türkischen Staats, “Erfüllungsgehilfen türkischer Politik”, sagte Özdemir am Donnerstagabend beim Jahresempfang der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in Berlin. Damit solche Verbände in Deutschland anerkannt werden können, müssten sie sich zu inländischen Organisationen entwickeln – so wie dies etwa die Ahmadiya oder die Aleviten in den vergangenen Jahren bereits getan hätten. Zudem forderte Özdemir die Moscheeverbände auf, sich auch an den Debatten um Sterbehilfe oder Abtreibungen zu beteiligen. Es könnte ferner zur Glaubwürdigkeit dieser Organisationen beitragen, wenn sie sich etwa kritisch zur Situation religiöser Minderheiten in der Türkei äußern würden. Als Beispiele nannte Özdemir die Jesiden, die syrisch-orthodoxen Christen, die Armenier oder das “völkerrechtswidrig geschlossene” griechisch-orthodoxe Priesterseminar auf der Insel Chalki.
(KNA – rkmlq-89-00177)