Hildesheim (KNA) Vor dem Hintergrund von Terror und Krieg in vielen Teilen der Welt ruft der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle zu versöhnlichen Formen des Umgangs auf. Seinem Hirtenwort zur Fastenzeit, das am Wochenende in allen Gottesdiensten im Bistum verlesen wird, stellt er die Seligpreisungen der Bergpredigt voran, wie das Bistum am Donnerstag mitteilte. Danach werde nur derjenige von Gott geehrt, der nicht auf Gewalt, sondern auf Liebe setzt. Diese Haltung müsse Teil der Meinungsdebatten unserer Tage sein. Respekt vor dem Andersdenkenden sei dabei unbedingt notwendig, schreibt der Bischof. Das gelte insbesondere in Bezug auf Auseinandersetzungen in Gesellschaft und Politik, in denen die Sprache deutlich rauer geworden sei. Trelle plädiert zugleich für Vergebungsbereitschaft. “Sanftmut erweist sich als Gegenkraft zur Gewalt. Sie zielt auf die Neutralisierung der Feindschaft und ist dafür sogar bereit, auf eigene Ansprüche zu verzichten.” Mehr Hilfe fordert der Bischof für verfolgte Christen im Nahen Osten. “Wir machen uns schuldig, wenn wir nur zuschauen.” Es bestehe sogar die Gefahr, dass das bloße Zuschauen die Gewalttäter noch in ihrem Tun befeuere. Trelle warnt auch davor, den dschihadistischen Terror mit dem Islam gleichzusetzen. Der Islam sei nicht Ursache für den Terror. Eine Diskriminierung einer ganzen Religionsgemeinschaft aber könne ein “Nährboden für Radikalisierung”, sein. Um dem Terror entgegenzuwirken, brauche es ein umfassendes Vorsorgepaket. Als einen notwendigen Punkt der Prävention nennt der Bischof den Klimaschutz. Derzeit seien Hunderttausende Menschen auf der Flucht, weil ihre Lebensgrundlagen durch den Klimawandel zerstört seien. “Wer den Frieden will, muss sich der Zerstörung der Umwelt entgegenstellen”, so Trelle.
(KNA – rknkt-89-00098)