Washington (KNA) Einer neuen Studie zufolge halten weiße Evangelikale in den USA Christen im Land für stärker benachteiligt als Muslime. 57 Prozent der weißen Evangelikalen sehen demnach ihre Religion als Zielscheibe von Diskriminierungen an, während nur 44 Prozent von ihnen den USMuslimen zugestehen, im Alltag ausgegrenzt zu werden. Das ergab eine am Sonntag (Ortszeit) ver- öffentlichte Studie des Public Religion Research Institutes (PRRI) in Washington. Unter allen befragten Glaubensgemeinschaften waren den Angaben zufolge die Evangelikalen die einzigen, die sich mehrheitlich in der Opferrolle erleben. Unter den Katholiken in den USA sei diese Sicht nur bei 26 Prozent der Befragten verbreitet, hieß es weiter. Trotz des Einreiseverbots für Menschen aus mehreren überwiegend muslimischen Staaten sehen Evangelikale heute weniger Diskriminierung in den USA gegenüber Muslimen als noch vor Jahren. Im Kontrast zu den Ergebnissen der Studie stehen allerdings Statistiken religiös motivierter Gewalttaten. Demnach richten sich 22 Prozent der registrierten Hassattacken in den USA gegen Muslime, nur 13,6 Prozent gegen Angehörige aller christlichen Konfessionen zusammen. Noch deutlicher wird dieses Verhältnis in Anbetracht von nur einem Prozent muslimischem Anteil an der US-Bevölkerung im Vergleich zu 70 Prozent Christen im Land.
(KNA – rknln-89-00113)