Braunschweig (KNA) Eine Gesichtsverschleierung muslimischer Lehrerinnen lehnt die niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) grundsätzlich ab. Der Gesichtsschleier verhindere ein konstruktives Unterrichtsgespräch und sei mit dem Schulgesetz nicht vereinbar, sagte die Politikerin in einem Interview des Magazins “Evangelische Perspektiven” (1/2017) der Landeskirche Braunschweig. Für Heiligenstadt überwiegt der staatliche Bildungsauftrag gegenüber dem Recht auf Religionsfreiheit. Das Tragen eines Kopftuchs sorgt dagegen nach Auffassung der Ministerin für keine Probleme. Auch vollständig verschleierte Schülerinnen seien kein Massenphänomen. Die Vollverschleierung habe bisher nur in einem einzigen Fall zu einem Konflikt geführt. Manche Themen spielten in der politischen und medialen Diskussion eine größere Rolle als im realen Leben, so die Ministerin. Heiligenstadt sprach sich außerdem dafür aus, den islamischen Religionsunterricht weiter auszubauen. Er stelle “ein wichtiges Element bei der Prävention gegen Radikalisierungen” dar.
(KNA – rknml-89-00138)