Brüssel/Berlin (KNA) Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat einen besseren Schutz für die humanitären Helfer in Syrien gefordert. “Wie gefährlich dieser humanitäre Einsatz ist, lässt sich daran ablesen, dass seit Beginn des Konflikts bereits 63 Helfer des Syrisch-Arabischen Roten Halbmondes ums Leben gekommen sind”, sagte DRK-Generalsekretär Christian Reuter am Dienstag in Berlin.
Das DRK arbeite eng mit dem Syrisch-Arabischen Roten Halbmond zusammen. Reuter forderte die Konfliktparteien auf, das humanitäre Völkerrecht zu respektieren und den Schutz humanitärer Helfer zu gewährleisten. Laut der EU-Kommission sind in Syrien 13,5 Millionen Menschen, die Hälfte davon Kinder, auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Etwa fünf Millionen davon lebten in belagerten oder für Helfer nur schwer zugänglichen Gebieten, so der DRK-Generalsekretär. “Für diese Menschen geht es ums nackte Überleben.” Sie benötigten Nahrungsmittel, Wasser, Medikamente und Unterkünfte. Das DRK hat seinen größten Einsatz in Syrien und den betroffenen Nachbarländern.
Zusammen mit dem SyrischArabischen Roten Halbmond hilft es bis zu fünf Millionen Menschen pro Monat. Die World Vision-Einsatzleiterin für Nordsyrien, Chris Latif, forderte von der derzeit in Brüssel tagenden Syrien-Konferenz konkrete Ergebnisse, die einen “spürbaren Unterschied” für die Menschen vor Ort machten. “Viele Menschen in Syrien fühlen sich, als ob die Welt sie vergessen hätte”, so Latif.
Die Konferenz sei eine Chance, zu zeigen, dass die Welt nicht wegschaue. Am Dienstag und Mittwoch findet in Brüssel eine Konferenz zur Zukunft Syriens statt. Insgesamt nehmen 70 Länder und Organisationen teil. Für Deutschland, das einer der Ko-Vorsitzenden der Konferenz ist, wird Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) teilnehmen.
(KNA – rkoko-89-00273)