Kairo (KNA) Mit einer Schweigeminute für die Opfer des Terrors haben Papst Franziskus und Großscheich Ahmed al-Tayyeb in Kairo eine gemeinsame Veranstaltung begonnen.
Zum Auftakt des Treffens am Freitag rief der geistliche Leiter der islamischen Al-Azhar-Universität die Teilnehmer einer Friedenskonferenz der Religionen zum Gedenken für die Toten auf. Bei einem Doppelanschlag auf zwei koptische Kirchen in Ägypten waren am Palmsonntag 45 Menschen ums Leben gekommen.
Für die Gewalt machte al-Tayyeb den internationalen Waffenhandel und ein künstliches Schüren von Konflikten verantwortlich. Das Zeitalter, das eine “Ära der Menschenrechte” haben werden sollen, habe sich in eine Epoche beispielloser Grausamkeiten gewandelt. Geistliche Führer müssten die Religion von falschen Ideen und Praktiken befreien, die zu Gewalt führten, so der Großscheich. Der Großscheich wandte sich dabei gegen eine Verunglimpfung des Islam. Man könne nicht eine ganze Religion für die Taten einer kleinen Gruppe von Fanatikern verantwortlich machen. “Islam ist keine Religion des Terrorismus”, selbst wenn einige versuchten, den Islam zu manipulieren, um ihre Taten zu rechtfertigen, betonte al-Tayyeb.
Die Religionen rief al-Tayyeb zu Geschwisterlichkeit und Barmherzigkeit auf. Sie seien das Gegenmittel gegen negative Philosophien der Gegenwart. “Dieses Gegenmittel gibt es nur in der Apotheke der Religion”, so der Großimam. Er betonte, Frieden, Gleichheit, Gerechtigkeit und Menschenrechte seien Werte, die allen Menschen zugutekommen müssten, unabhängig von ihrer Religion, Hautfarbe oder Ethnie.
(KNA – rkoms-89-00162)