Ministerium gibt Millionen-Förderung für Ditib frei

Berlin (KNA) Eine zunächst gestoppte Auszahlung von staatlichen Fördergeldern in Höhe von etwa einer Million Euro für Sozialprojekte des islamischen Dachverbands Ditib ist aufgehoben worden.

Das bestätigte eine Sprecherin des Bundesfamilienministeriums am Montag auf Anfrage. Ein entsprechender Brief über die Freigabe der Mittel sei am Freitag an die Ditib geschickt worden. Zunächst hatten WDR und “Süddeutsche Zeitung” darüber berichtet, Hintergrund war die Ditib Spitzel-Affäre.

Ein Ministeriumssprecher wurde mit den Worten zitiert, das Zurückhalten der Gelder sei notwendig gewesen, “um die Auswirkungen des eingeleiteten Ermittlungsverfahrens durch den Generalbundesanwalt auf die geförderten Modellprojekte der Ditib nachzuvollziehen”. WDR und “Süddeutsche Zeitung” zitieren aus einem Brief, in dem es heiße, dass Ditib-Vertreter eine “strikte Trennung zwischen den geförderten Modellprojekten sowie den vom Ermittlungsverfahren Betroffenen” zugesichert hätten.

Die für viele Moscheen in der Bundesrepublik verantwortliche Türkisch-Islamische Union der Anstalt der Religionen (Ditib) ist mit rund 900 Gemeinden der größte islamische Einzelverband in Deutschland. Der Verband steht wegen seiner Nähe zur türkischen Regierung und wegen Spitzelvorwürfen gegen einzelne Imame in der Kritik.

 

(KNA – rkpkl-89-00062)