Berlin (KNA) Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) setzt auf den Dialog der Religionen.
Wenige Tage vor dem Evangelischen Kirchentag hebt Gabriel in einem Gastbeitrag für den Berliner “Tagesspiegel” (Sonntag) die Bedeutung der Religionen bei der Lösung von politischen und wirtschaftlichen Konflikten hervor: “Wer nur das Stereotyp pflegt, dass Religion stets konfliktverschärfend wirkt, begeht aus meiner Sicht einen großen Fehler.” In einer Welt “voller pseudo-religiös aufgeladener Konflikte” sei der Dialog der Religionen wichtiger denn je, schreibt der Minister. Terroristen nutzten Religion “als reines Feigenblatt”, so Gabriel. Religionsgemeinschaften könnten dagegen “für Ausgleich und Gerechtigkeit in ihren Gesellschaften eintreten. Sie haben ein langes Zeitverständnis, dass etwas in der Friedensarbeit notwendig ist.
Und sie machen an den Grenzen der Nationalstaaten nicht halt.” Weltweit steige der Einfluss von Religion auf Politik und Gesellschaft. Für diesen Montag hat Gabriel über 100 Vertreter von Judentum, Christentum, Islam und weiteren Religionen aus Europa, dem Mittleren und Nahen Osten sowie Nord- und Westafrika ins Auswärtige Amt eingeladen. Dabei gehe es nicht um religiöse Fachfragen, betont der Minister, sondern “um das gesellschaftliche Potenzial der verschiedenen Religionen und ihren Regionen”.
(KNA – rkpml-89-00002)