Wien (KNA) Die Islamische Glaubensgemeinschaft Österreich (IGGÖ) bezieht Stellung gegen Terrorismus: Zum ersten Mal wollten alle 300 der IGGÖ zugehörigen Imame eine Deklaration gegen Terror und Extremismus unterzeichnen, berichtete die Zeitung “Kurier”.
Am 14. Juni kommen die Geistlichen dafür im Islamischen Zentrum in der Moschee in Wien-Floridsdorf zusammen. Bisher differenziere die österreichische Bevölkerung noch zu wenig zwischen Terror und der friedlichen Religion Islam, begründete IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun laut “Kurier”. Beschönigen wolle man bei der IGGÖ aber nichts. Zwar würden die eigenen Imame und Religionslehrer gegen Extremismus ankämpfen. “Es gibt in Österreich aber auch illegale Hinterhofmoscheen, in denen nicht anerkannte Imame predigen”, so Olgun.
Jugendliche, die in den Syrienkrieg zogen, hätten sich zuvor in diesen Moscheen und in den sozialen Medien radikalisiert. Die Deklaration sei daher auch eine Klarstellung an diese “schwarzen Schafe”. Um wie viele solcher Kleinmoscheen es sich handle, sei ungewiss. Die Deklaration, die an sämtliche Parlamentarier, die Medien sowie die anderen Religionsgemeinschaften übermittelt wird, soll nicht die letzte Aktion dieser Art bleiben. Noch im Sommer ist eine Menschenkette vom Islamischen Zentrum zur nächsten katholischen Pfarrei geplant. Ein Zeichen der Trauer und der Solidarität mit den Terroropfern wurde bereits in der SchuraMoschee in Wien-Leopoldstadt gesetzt. Im Rahmen der Ramadan-Nachtgebete wurden Kerzen entzündet sowie Plakate mit den Aufschriften “Nein zu Terror” und “Nicht in meinem Namen” ausgehängt, berichtete der Wiener Gemeinderat Omar Al-Rawi (SPÖ).
Für Mittwochabend lud die IGGÖ zu einem Iftar-Empfang, dem traditionellen Fastenbrechen während des Ramadan, – mit prominenter Besetzung: Neben IGGÖ-Präsident Olgun werden auch Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) sowie der Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz, Peter Schipka, Reden halten.
(KNA – rkqkr-89-00065)