Manila (KNA) Islamistische Terrormilizen auf der philippinischen Insel Mindanao sollen einige ihrer christlichen Geiseln enthauptet haben.
Das sagte am Montag ein Armeesprecher in der Stadt Marawi philippinischen Medien. Der Offizier berief sich auf Berichte von Augenzeugen sowie auf Videos, die von den Terroristen im Internet verbreitet worden seien. Eine unabhängige Bestätigung der Morde sowie Informationen über die Identität der Opfer gebe es jedoch noch nicht.
Damit ist auch das Schicksal von Pater Teresito “Chito” Suganob unklar. Der Generalvikar des katholischen Bistums Marawi befindet sich seit Ende Mai in der Gewalt der Terroristen. Nach Informationen philippinischer Medien halten sich noch rund 100 Kämpfer der Terrorgruppen Maute und Abu Sayyaf in vier Stadtvierteln von Marawi versteckt. Sie sollen noch 150 bis 200 Geiseln in ihrer Gewalt haben.
Die Terroristen hatten die Stadt Ende Mai besetzt. Trotz des Einsatzes von Bodentruppen und der Luftwaffe gelang der Armee bisher nicht die Rückeroberung. Nach Ende des von der Armee einseitig erklärten achtstündigen Waffenstillstands zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan setzte das Militär am Sonntagabend seine Operationen fort. Die Kämpfe forderten bislang 350 Todesopfer. Staatspräsident Rodrigo Duterte hatte Ende Mai das Kriegsrecht über Mindanao verhängt. Die 200.000 mehrheitlich muslimischen Einwohner Marawis sind geflohen und leben in provisorischen Lagern.
Vizepräsidentin Leni Robredo besuchte am Montag Flüchtlinge im Evakuierungszentrum Balo-i in der Nähe Marawis. “Wir hoffen alle, dass die Kämpfe bald aufhören und die Menschen in ihre Häuser zurückkönnen”, sagte sie mitreisenden Reportern. Der Auftritt Robredos heizte Gerüchte über den Gesundheitszustand von Präsident Duterte an. Er ist seit sechs Tagen nicht mehr öffentlich aufgetreten. Ein Sprecher wies am Montag Spekulationen über eine schwere Erkrankung zurück. Der Präsident sei mit Aktenstudium beschäftigt.
(KNA – rkqmq-89-00112)