München (KNA) Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat vor dem G20-Gipfel in Hamburg an die Staats- und Regierungschefs appelliert, ihr Handeln am Gedanken eines Weltgemeinwohls auszurichten. Eine gute Balance zwischen den Interessen der Nationalstaaten und dem Weltgemeinwohl sei zwar schwierig, aus dem christlichen Glauben heraus aber eine vordringliche Aufgabe, sagte Marx in einem Radiobeitrag, der am Samstag vom Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wird. “Wir sind füreinander verantwortlich, weil jeder Mensch Bild Gottes ist”, betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. “Es gibt die eine Menschheitsfamilie, die in Solidarität verbunden ist.”
Zugleich kritisierte Marx “Tendenzen zur Abschottung und zum Nationalismus” in Europa und in den USA. In der aktuellen Weltlage werde Afrika “so etwas wie der Testfall internationaler Solidarität sein”. Dieser Kontinent habe “riesige Chancen der Entwicklung”, sicher aber auch “riesige politische, wirtschaftliche und soziale Probleme”. Diese müssten vor Ort gelöst werden, aber mit internationaler Unterstützung.
(KNA – rkqnk-89-00112)