Vatikanstadt (KNA) Mehr als 600.000 syrische Flüchtlinge sind laut UN-Angaben seit Jahresbeginn in ihre Wohnorte zurückgekehrt; gleichzeitig begaben sich 800.000 infolge von Kämpfen neu auf die Flucht, manche zum zweiten oder dritten Mal.
Wie die Vatikanzeitung “Osservatore Romano” (Sonntag) unter Berufung auf die Vereinten Nationen weiter schreibt, flohen von den rund 22 Millionen Syrern (vor Kriegsbeginn 2011) 5 Millionen ins Ausland und 6 Millionen innerhalb des Landes. Bei den Rückkehrern handele es sich bei 84 Prozent um Binnenflüchtlinge und bei 16 Prozent um Rückkehrer aus der Türkei, dem Libanon oder Jordanien, aber auch aus Ägypten oder dem Irak.
Die meisten Rückkehrer verzeichnet dem Bericht zufolge die Provinz Aleppo. Schon 2016 seien hier 686.000 Personen zurückgekehrt, während 42.000 erneut fliehen mussten. Unterdessen hat die türkische Regierung angekündigt, wieder Hilfslieferungen, Lebensmittel und Material zum Häuserbau in die nordwestliche Region Idlib hineinzulassen. Sie wird von Dschihadisten kontrolliert; die syrische Regierung in Damaskus hat hier keinen Einfluss. Aufgrund der dortigen Kämpfe zwischen Al-Kaida und der Gruppe Ahrar ash-Sham hatte die Türkei die Grenze Ende Juli geschlossen. Jetzt sollen die beiden Übergänge schrittweise wieder für Güter und ab 21. August auch für Syrer geöffnet werden, die in der Türkei wohnen und das islamische Opferfest Ende August in Idlib verbringen wollten, so der “Osservatore”.
(KNA – rksln-89-00022)